“Wir ziehen zur Mutter der Gnade” spielte die
Trachtenkapelle Waldthurn unter der Leitung von Josef Pflaum senior zum Fest Mariä Geburt am Freialtar am Fahrenberg. Viele Gläubige waren am vergangenen Sonntagvormittag bei besten Wetterbedingungen Richtung Heiligen Berg der Oberpfalz betend unterwegs, um die Geburt der Gottesmutter Maria zu feiern. Darunter war traditionell auch wieder eine kleine Pilgergruppe von der Marianischen Männerkongregation Pfreimd.
Die Wallfahrer sammelten sich bei der 69. Männer- und Familienwallfahrt – dem vierten Fahrenbergfest – zu ihrer letzten Etappe an der Pfarrkirche in Waldthurn. Diakon Janusz Szubartowicz führte die betenden Fußpilger zum Gipfel des Fahrenberg. Schließlich tauchten sie in den Rosenkranzweg ein und bewältigten den steilen Anstieg bis zur Wallfahrtskirche auf dem 801 Meter
hoch liegenden Berg.
Der Waldthurner Pfarrer Norbert Götz begrüßte den Regensburger Domvikar und Diözesanmännerseelsorger Harald Scharf als Hauptzelebranten, sowie die beiden Diakone Walter Bachhuber aus Regensburg und Janusz Szubartowicz (Waldthurn).
Scharf meinte, dass dieser herrliche Festtag ein Geschenk sei und erörterte in seiner Predigt das Motto: “…lass uns eins werden…”. Heute gehe ein Riss durch diese Welt, ob in Afghanistan, Israel oder auch
Afrika. Viele Menschen sehnen sich nach mehr Frieden, Einheit und Freiheit. Oft herrsche in der Welt eine erpresserische Maschinerie. Jedem von uns sollte klar sein, dass wir zu den 20 Prozent der Bevölkerung in der Welt gehören, denen 80 Prozent gehören. Darin stecke ein großer Auftrag. Viele in der Welt würden gerne ihre mit unseren Problemen eintauschen. Die seit fast zwei Jahren andauernde Coronapandemie habe auch bei uns so manchen Riss bis in die Familie hinein verursacht, auch hier sei die Einheit vielfältig
gefährdet. Ein Riss sei auch durch Naturkatastrophen, aber auch durch die 2000-jährige Kirchengeschichte entstanden, die Christenheit ist zerrissen, durch große und kleine Spaltungen uneins.
Aber man soll nicht verzagen, Gott lässt uns nicht allein. “Wenden wir uns an Maria, die Wegfährtin Gottes, die die Risse der Welt heilt und die Knoten des Lebens löst. Maria hilf und bitte für uns bei Gott, dass alle eins sind”, war der flammende Aufruf des Predigers.